Wo sich Antik-Uhrenfreunde einmal im Jahr treffen
Im südlichen Schwarzwald auf einer Höhe von knapp 850 Meter liegt das Schwarzwaldstädtchen Furtwangen umgeben von Hügeln, die dicht bewaldet sind und dem Hausberg Brend, der mit rund 1100 Meter einen großartigen Blick über die Schwarzwaldlandschaft bis hin zu den Alpen bietet.
Einst war Furtwangen eines der Zentren der Schwarzwälder Uhrmacherindustrie mit Firmen wie BADUF, LFS oder Union Clock um nur drei zu nennen. Und vor dieser Zeit waren viele Tüftler in ihren Werkstätten und Schwarzwaldhöfen zugange, um die weltbekannten Schwarzwälder Schilderuhren, Flötenuhren oder Kuckucksuhren anzufertigen.
Heute zeugt Deutschlands größtes Uhrenmuseum mit vielen Exponaten von dieser einstmals glanzvollen Zeit.
Doch einmal im Jahr erwacht die einstige Uhrenmetropole wieder zu neuem Leben. Denn regelmäßig am letzten August-Wochenende öffnet die Internationale Antik-Uhrenbörse in Furtwangen ihre Pforten. Und wie könnte es anders sein an historischem Ort, direkt neben dem deutschen Uhrenmuseum in den Räumen der Hochschule Furtwangen.
Dann strömen mehrere tausend Besucher aus der ganzen Welt an diesem Wochenende nach Furtwangen, um das riesige Angebot an antiken Zeitmessern, Ersatzteilen, Literatur und Uhrenzubehör aller Art zu bestaunen, zu handeln und zu kaufen.
Und dieses Angebot ist wahrhaft riesig! Nicht umsonst ist die Furtwanger Antik- Uhrenbörse die größte ihrer Art in Europa. Wer aber meint, dass hier nur Schwarzwälder Uhren gezeigt werden, täuscht sich. Die angebotenen Stücke umfassen die ganze Bandbreite an Zeitmessern aus vielen Epochen, Ländern und in allen Erhaltungsgraden. Hier kommen nicht nur die Tüftler und Bastlersondern auch Sammler hochwertigster Uhren auf ihre Kosten.
Und die Armband- und Taschenuhrenfreunde finden ebenfalls ein reichhaltiges Sortiment, denn in diesem Bereich hat sich das Angebot seit Jahren kontinuierlich erweitert.
Händler und Sammler aus vielen europäischen Ländern bieten auf dieser internationalen Börse ihre Stücke an. Dementsprechend hört man in den Gängen und Sälen der Hochschule die verschiedensten Sprachen. Groß ist der Andrang besonders am Samstag, denn da findet traditionell noch einer der größten Flohmärkte in Südbaden mit mehr als 300 Ständen statt. Damit aber noch nicht genug; gleichzeitig ist auch noch Stadtfest mit einem riesigen Angebot an Speisen und Getränken und jeder Menge Unterhaltung. Ruhiger geht es dafür am Sonntag zu. Hier besteht dann auch noch die Möglichkeit einen Parkplatz in der Nähe der Uhrenbörse zu finden. Den Weg dorthin zu finden ist denkbar einfach, denn die Beschilderung „Deutsches Uhrenmuseum“ führt direkt zur Börse.
Der Freitag ist traditionell der Aufbautag für die Händler. Trotzdem wird die Börse bereits ab 12 Uhr bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Um die Besucherzahl jedoch in Grenzen zu halten ist der Eintrittspreis entsprechend hoch angesetzt. Diese Karte gilt dann allerdings für 3 Tage. Am Samstag öffnet die Uhrenschau bereits um 9 Uhr ihre Pforten und ist bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag beginnt die Börse um 10 Uhr und ist bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis für Samstag und Sonntag beträgt je 5 Euro. Alle Eintrittskarten berechtigen auch zum kostenlosen Eintritt in das deutsche Uhrenmuseum.
Wer sich auf den Weg nach Furtwangen macht, sollte dies am besten mit dem Auto tun, denn eine Bahnverbindung gibt es nicht. Mit der Bahn ist spätestens in Triberg Schluss. Von dort geht es dann die letzten 17 km mit dem Bus nach Furtwangen.
Von Süden kommend erreicht man Furtwangen über Donaueschingen, Wolterdingen und Vöhrenbach. Diese Route führt immer entlang der Breg, dem längsten Quellfluss der Donau, die damit der Ursprung dieses großen europäischen Flusses ist.
Der Weg von Norden bzw. Osten führt über die A 5 nach Offenburg und von dort über Haslach, Hausach, Hornberg und Triberg und als Alternative über Freiburg, Waldkirch, Simonswald und Gütenbach. Oder über die A 81, Ausfahrt Villingen-Schwenningen, St.Georgen oder Vöhrenbach nach Furtwangen. Egal aus welcher Richtung man kommt, immer ist der Schwarzwald mit seinen Hügeln, Wäldern, alleinstehenden Bauernhäusern und malerischen Ausblicken präsent.